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Hagstedt ist eine Bauerschaft in der Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta in Niedersachsen, im sogenannten Oldenburger Münsterland. Sie besteht aus dem Dorf Hagstedt und der ca. einen Kilometer südlich davon gelegenen Siedlung Hagstedt. Die Entfernung vom Dorf Hagstedt zum Visbeker Ortskern beträgt ca. 4,5 Kilometer.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Visbek besteht aus dem Ort Visbek und den 13 zugehörigen Bauerschaften Astrup, Bonrechtern, Endel, Erlte, Hagstedt, Halter/ Meyerhöfen, Hogenbögen, Norddöllen, Rechterfeld, Varnhorn/ Siedenbögen und Wöstendöllen.
Geschichte (Visbek)
Die Abtei Visbek wurde urkundlich erstmals am 1. September 819 in einer Verleihungsurkunde von Kaiser Ludwig dem Frommen als fiscbechi erwähnt. Durch diese Urkunde soll Kaiser Ludwig der fiscbechi genannten Abtei des Castus und den ihm untergebenen Kirchen völlige Abgabenfreiheit gewährt haben. Diese Urkunde wird allerdings inzwischen als Totalfälschung aus dem späten 10. Jahrhundert angesehen. Laut Urkundentext wurde hier dem frühen Visbek eine gewisse Immunität gewährt, da Kaiser Luudwig der Fromme dem Abt Gerbert Castus - dem "Apostel des Oldenburger Münsterlandes" - für eine "cellula" und die untergebenen Kirchen im Leri-, Hase-, und Venkigau völlige Freiheit von Abgaben gewährte. Beamten des Staates war es verwehrt, die Kirchen oder Güter des Klosters zu betreten, um gerichtliche Verhandlungen anzustellen, Einquartierungen vorzunehmen oder Gelder einzutreiben. Dieser Schutz wurde Visbek auf eine Bitte Castus an Ludwig gewährt, dem damit der Vorteil anheimfiel, die Leistungen der Bewohner, welche bislang für den Staat beansprucht wurden, selbst für die Aufgaben des Klosters und die Speisung der Armen in Anspruch nehmen zu können. Die Gegend war, belegt durch zahlreiche Grabfunde der jungsteinzeitlichhen Trichterbecherkultur (TBK) (3500-2800 v. Chr.), spätestens seit ebender Jungsteinzeit besiedelt. Von Visbek aus leitete Abt Gerbert Castus um 800 n. Chr. die Christianisierung der Sachsen im Lerigau, im Hasegau und im Venkigau, möglicherweise auch im nördlichen Dersagau ein. Zuvor waren ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen (* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748; † 28. Januar 814 in Aachen) neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden, von denen die "cellula fiscbechi" (Visbek) einen bildete. Schließlich wurde in Visbek die erste Kirche des Missionsbezirkes, die sogenannte Urkirche, erbaut. An der gleicher Stelle steht heute die nachweislich siebte Visbeker Pfarrkirche, „St. Vitus“, welche in den Jahren 1872 bis 1876 als dreischiffige neugotische Hallenkirche durch Hilger Hertel erbaut wurde. Von der Missionszelle Visbek aus wurden die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet. Zu ihnen zählten im Hasegau die Gaukirche Löningen, im Venkigau die Gaukirche Freren, im Lerigau wahrscheinlich die Pfarrkirchen Krapendorf, Barnstorf, Westerburg (bei Wardenburg), Altenoythe, Bakum, Emstek und Großenkneten. Auch Lohne im Dersagau dürfte eine Visbeker Gründung sein. In der jüngsten Vergangenheit sind bei Erdarbeiten – im Wesentlichen beim Sandabbau und bei der Erschließung von neuen Baugebieten – zahlreiche archäologische Funde zutage getreten, zuletzt vor allem im Baugebiet Uhlenkamp II in den Jahren 2011 und 2012. Diese Spuren belegen eine Siedlungs- und Bestattungstätigkeit in diesem Gebiet seit der Jungsteinzeit. Aus fachwissenschaftlicher Sicht ist neben den neolithischen Funden aus der Trichterbecherkultur um 3000 v.Chr. vor allem das sächsische-frühmittelalterliche Gräberfeld von Visbek-Uhlenkamp von großem Interesse. Es sticht durch seine fast vollständige Erfassung und seine Belegungszeit hervor, die bis ins frühe 9. Jahrhundert hineinreicht. Es fällt also genau in den Zeitraraum der Christianisierung und ist wichtiger Zeuge für die Geschichte des Ortes Visbek. Es stammt aus einer Zeit, als Abt Gerbert Castus in Visbek eine Missionszelle gründete, die für ein halbes Jahrhundert zu einem regionalen Missionszentrum dedes Christentums im Lerigau werden sollte. Mit der Ausgrabung von Visbek-Uhlenkamp geht die Vor- und Frühgeschichte der Region also unmittelbar in die Geschichte des Ortes Visbek über. Spätestens ab dem Jahre 855 unterstand die Benediktiner-Abtei Visbek mitsamt ihren Besitzungen im Missionsgebiet, zu denen auch die hörigen Bauern zählten, durch eine urkundliche Schenkung Ludwigs des Deutschen dem Kloster Corvey, wobei diese Urkunde nun nicht als Totalfälschung sondern lediglich in Teillen (bzgl. der Abgaben, d. h. des Zehnten) als verfälscht angesehen wird. Ferner wurde geregelt, dass alle künftigen Erwerbungen, die von der Missionszelle Visbek ausgehen, an Corvey fallen. Die Corveyer Fälschungen mögen hier vor dem Hintergrund gesehen werden, sich durch rückdatierte Totalfälschungen und Verfälschung echter Urkunden weitergehende Rechte und Einnahmen zu verschaffen. Die historische Existenz des Abtes Gerbert Castus und der Visbeker Missionszelle als solche wird hierddurch nicht in Frage gestellt. Mit dem Erwerb der ehemaligen Grafschaft Ravensberg-Vechta durch das Hochstift Münster im Jahre 1252 ging auch Visbek politisch in münsterschen Besitz über. Jedoch erlangte der Bischof von Münster erst 1666 auch die kirchliche Oberhoheit über das Niederstift Münster - d.h. den Bereich der Ämter Vechta, Cloppenburg und Meppen - die bis dahin das Bistum Osnaberück innehatte. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 gewann der protestantische Herzog von Oldenburg die staatliche Gewalt über das die Ämter Cloppenburg und Vechta - also auch Visbek - umfassende Oldenburger Münsterland, dessen Bevölkerung jedoch bis heute überwiegend katholisch blieb. Bis 1946 blieb das Oldenburger Münsterland Teil des Großherzogtums Oldenburg bzw. (seit 1919) des Freistaates Oldenburg. In dieser Zeit wurde es auch Münsterländische Geest genannt. Seit 1946 gehört das Oldenburger Münsterland zum Bundesland Niedersachsen. Geistliches Oberhaupt der Katholiken im Oldenburger Münsterland blieb auch nach dem vorgenannten Reichsdeputationshauptschluss von 1803 der Bischof von Münster. Seit den 1820er Jahren ist der Bischöflich Münstersche Offizial in Vechta sein ständiger Repräsentant für das gesamte Gebiet des Oldenburger Landes, das nach dem Recht der Katholischen Kirche bis heute gänzlich zum Bistum Münster gehört. Als weltweit staatskirchenrechtlich einzigartige Institution stellt das Bischöflich Münstersche Offizialat gleich einem Generalvikariat die ausführende Gewalt (potestas executiva) des Bischofs dar. Seit Herbst 2001 bekleidet das Amt des Offizials in Vechta, zur Zeit im Range eines Weihbischofs, Heinrich Timmerevers (1980 - 1984 Vikar und 1989 - 2001 Pfarrer der Kath. St. Vitus-Pfarrgemeinde Visbek).
Eine Randnotiz der Geschichte ist die Übernachtung Kaiser Napoleons I. in einem im Jahre 1811 erbauten Schafstall 0 in der Bauerschaft Varnhorn. Der Kaiser soll auf einem seiner Feldzüge in der sogenannten Franzosenzeit (1811 - 1813) - während welcher Visbek dem französischen Hanseatischen Département de l’Ems-Supérieur (Departement der Oberen Ems) zugehörte - wegen eines Radschadens an seiner Kalesche dort genächtigt haben. Ob es tatsächlich so war, ist jedoch nicht verbürgt.
Matches 1 to 4 of 4
Last Name, Given Name(s) ![]() |
Birth ![]() |
Person ID | Tree | |
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1 | ![]() | 30 Nov 1824 | I388822 | savenije |
2 | ![]() | 09 Jun 1832 | I655868 | savenije |
3 | ![]() | 17 Mar 1827 | I360672 | savenije |
4 | ![]() | 18 Dec 1829 | I655867 | savenije |
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